Was sind Kompressions-strümpfe


Kompressionsstrümpfe (auch orthopädische Strümpfe oder Stützstrümpfe genannt) erwirken therapeutische Effekte, indem sie beispielsweise zur Thromboseprophylaxe Druck auf die Beine ausüben. Als Reisebedarf, zur Unterstützung von Sport- und Freizeitaktivitäten oder zur Entlastung "schwerer" Beine sind sie in Drogerien oder im Sanitäts- oder Sportfachhandel erhältlich. Als medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) sind Kompressionsstrümpfe wesentlicher Bestandteil der Kompressionstherapie und werden als medizinisches Hilfsmittel bei Bedarf vom Arzt verordnet. Man behandelt mit medizinischen Kompressionsstrümpfen: Krampfadern (Varizen), Beinvenenthrombosen und deren Folge, die Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) in all ihren Ausprägungen und das Postthrombotische Syndrom (PTS), das Lymphödem, und das Lipödem. Das An- und Ablegen von medizinischen Kompressionsstrümpfen aller Kompressionsklassen ist in Deutschland Bestandteil der Behandlungspflege und wird somit durch den Arzt verordnet und die Kosten von Krankenkassen erstattet.

Lauf- & Kompressionsstrümpfe

Unterscheiden muss man zwischen Stütz-, Thromboseprophylaxe- und Kompressionsstrümpfen. Der Hauptunterschied liegt in der Stärke der Kompression, die bei Stütz- und Thrombosestrümpfen mit weniger als 18 mmHG um einiges geringer ist, als bei Kompressionsstrümpfen.

Bei langen Flugreisen oder Aufenthalten im Krankenbett ist dies ausreichend, da keine dauerhafte Belastung des Materials durch Gehbewegungen etc. stattfindet. Medizinische Kompressionsstrümpfe hingegen müssen auch bei ernsthaften Krankheiten, wie Krampfadern oder Ödemen, einer 24h Belastung standhalten. Auch die Verteilung der Kompression muss mit zunehmenden Druck von oben nach unten verlaufen.

Das bedeutet, dass am Knöchel die stärkste und am oberen Ende die geringste Kompression stattfindet, was nur durch ein aufwendiges Strickverfahren möglich ist. Dies wird auch am Preis deutlich. Einfache Stützstrümpfe kosten ca. 14 - 20 € pro Paar, während bei medizinischen Kompressionsstrümpfen mit ca. 50 - 80 € zu rechnen ist. Maßanfertigungen können sogar mehr als 250 € kosten. Ein weiterer Unterschied sind die Größenangaben.

Einfache Stützstrümpfe haben - ähnlich wie normale Socken - einheitliche Größen, wie zum Beispiel 39/41. Für Kompressionsstrümpfe ist dies ungenügend, da zu enge Strümpfe unangenehm sind und zu große Strümpfe keine Wirkung haben. Um die richtige Größe zu bestimmen, muss man die eigenen Füße exakt abmessen und im Zweifelsfall auf eine Maßanfertigung zurückgreifen, wenn die standtardisierten Größen nicht passen.

Wie wirken Kompressionsstrümpfe

Wie der Name schon sagt, sollen die Strümpfe einen möglichst gleichmäßigen Druck auf das Bein ausüben. Diese Aufgabe sollte eigentlich das Bindegewebe des Beins übernehmen, was es aber leider oft aber nicht mehr tut. So kann es passieren, dass bei langem Stehen, Sitzen oder Laufen zu viel Blut in den Beinen versackt und durch den erhöhten Druck einige Blutgefäße dauerhaft vergrößert werden. Diese Blutgefäße haben kleine Venenklappen, die Ihre Funktion als Rückstauventil dann nicht mehr richtig übernehmen können. Die Folge ist, dass immer mehr Blut in diesen vergrößerten Gefäßen versackt und Schmerzen oder schlimmere Probleme verursacht. Mehr erfahren

Richtig An- und Ausziehen

Einen engen Kompressionsstrumpf richtig über das Beim zu streifen, kann ziemlich anstrengend sein. Vor allem wenn man keine Hilfsmittel zur Verfügung hat. Das Wichtigste ist, dass der Strumpf tatsächlich passt und nicht zu eng ist. Sonst wird das Anziehen und das längere Tragen sehr unangenehm. Anziehen sollte man die Strümpfe am besten morgens, direkt noch vor dem Aufstehen. Zieht man die Strümpfe später an, sind die Beine ggf. schon angeschwollen, was das Überstreifen erschwert. Wenn es nicht anders geht, kann man sie auch am Tag anziehen, wenn man vorher die Beine für 3-5 Minuten hochlegt. Mehr erfahren

Richtig Vermessen / Größe bestimmen

Die richtige Größe zu wählen, ist für die tatsächliche Wirkung ausschlaggebend. Auch hochwertige Kompressionsstrümpfe haben keinen Effekt, wenn sie zu groß sind oder sie verursachen Schmerzen und Druckstellen, wenn sie nicht groß genug sind. Um immer die genau passende Größe zu wählen, gibt es eine standardisierte Anleitung, wie das Bein eines Patienten vermessen werden muss. Normalerweise geschieht dies im Sanitätshaus oder beim Arzt. Mit unserer Anleitung und Größentabelle, kann man auch selbst nachmessen. Trotz genauer Vermessung und Größentabelle kann es bei manchen Patienten dennoch zu Problemen kommen, wenn der Strumpf ständig verrutscht oder drückt. Mehr erfahren

Unsere Empfehlung

Bevor Sie sich für Kompressionsstrümpfe entscheiden, sollten Sie sich über den Zweck genau bewusst sein. Wenn ein medizinisches Problem vorliegt, sollten Sie sich die Strümpfe von einem Arzt verscheiben lassen und diese von einem Experten anmessen lassen.

Wenn sie die Strümpfe ohne Rezept, zum Beispiel prophylaktisch auf einer Flugreise, in der Schwangerschaft oder beim Laufsport einsetzen, dann reichen auch Laufsocken, die Sie direkt auf Amazon bestellen können. Das genaue ausmessen ist dabei nicht nötig, da sich das Material gut an den Fuß anpasst, wenn diese in der richtigen Größe gekauft werden. Die Kompressionsstrümpfe von CAMBIVO sind genau für diese Zwecke gedacht und für beide Geschlechter geeignet.

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Wirkungsweise & Anwendungsbereiche

Kompressionsstrümpfe üben einen gleichmäßigen Druck rund um das Bein aus, was die Blutgefäße und Beinvenen wieder auf einen normalen Durchmesser komprimiert. Dies verbessert den Blutfluss zurück zum Herzen, da die Venenklappen ihre Funktion als Rückstauventile wieder aufnehmen können, was wiederum das Versacken des Bluts in den Beinen verhindert. Auch die Lymphflüssigkeit im Gewebe kann so besser abtransportiert werden, was dem Anschwellen der Beine vorbeugt.

Normalerweise sollten das körpereigene Bindegewebe und die Faszien diese Aufgabe übernehmen. Durch unseren modernen Lebensstil mit zu viel Sitzen oder auch durch das Schwangerschaftshormon Progesteron wird das Gewebe im Bein jedoch weich und kann dem Druck in den Venen nicht mehr standhalten. Die venösen Blutgefäße werden breiter, die Venenklappen schließen nicht mehr richtig und die Venen werden immer mehr in die Breite gedehnt, da das versackende Blut den Druck stetig erhöht. In einem solchen Fall sollten unbedingt medizinische Kompressionsstrümpfe getragen werden, um eine Verschlimmerung zu verhindern oder die Symptome gar nicht erst entstehen zu lassen.

Der Druck bei medizinischen Kompressionsstrümpfen nimmt analog zur Schwerkraft nach unten hin zu. Andernfalls würden sie das Bein oben abschnüren und das Blut im Bein stauen. Deswegen dürfen Kompressionsstrümpfe niemals am oberen Rand umgekrempelt werden, da sich so der Druck an der Stelle erhöht, wo er nur minimal sein sollte.

Warum, wozu und wofür braucht man Kompressionsstrümpfe?

Die Wirkung von Kompressionsstrümpfen ist immer dieselbe, aber sie werden bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen eingesetzt. Eine Diagnose erfolgt in der Regel durch einen Arzt, aber zur reinen Prophylaxe (zum Beispiel auf einem langen Flug) können Kompressionsstrümpfe in einer niedrigen Kompressionsklasse auch ohne ärztliche Verschreibung einfach im Sanitätshaus gekauft werden. Bei folgenden Indikationen werden in der Regel Kompressionsstrümpfe verschrieben:

Lymphödem (Wasser in den Beinen)

Ein Lymphödem ist eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe, meistens in den Beinen. Es entsteht, wenn die Lymphflüssigkeit nicht über die Venen abtransportiert werden kann, wodurch das Lymphsystem die überschüssige Flüssigkeit an das benachbarte Gewebe abgeben muss. Durch mangelnde Bewegung und Übergewicht wird das Risiko zusätzlich erhöht. Ursachen für ein Lymphödem können Fehlbildungen im Lymphsystem, Entzündungen im Bein, Parasiten, Pilzerkrankungen oder Hormonstörungen sein.

Kompressionsstrümpfe werden bei Lymphödemen eingesetzt, um den Abtransport der Flüssigkeit zu begünstigen und die weitere Ansammlung zu verhindern. Während man die Kompressionsstrümpfe trägt, bekommen manche Patienten noch spezielle Bewegungsübungen verordnet, die den Abtransport begünstigen.

Lipödem

Das Lipödem ist eine erweiterte Form des Lymphödems, bei dem sich große Fettpolster seitlich der Hüfte und an den Oberbeinen anhäufen. In diesen Fettpolstern sammelt sich wiederum zuviel Lymphflüssigkeit, wodurch eine Schwellung der betroffenen Bereiche entsteht. Das Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen nach der Pupertät oder der Schwangerschaft auf, was auf hormonelle Veränderungen oder Fehlernährung zurückzuführen ist.

Bei einem Lipödem müssen Kompressionsstrümpfe in einer hohen Kompressionsklasse (4 oder mehr) getragen werden. Neben der Kompressionstherapie sollte sich der Patient unbedingt bewegen und ein entsprechendes Sportprogramm durchführen. Wenn möglich sollte eine Gewichtsnormalisierung angestrebt werden.

Chronisch venöse Insuffizienz (CVI)

Bei dieser Krankheit ist der Abfluss in den Venen genetisch gestört, was durch kaputte Venenklappen, Beinvenenthrombosen und einem zu geringen Gegendruck des umliegenden Gewebes zusätzlich gefördert wird. Neben den genetischen Faktoren können auch Bewegungsmangel und das Alter eine Rolle spielen.

Im fortgeschrittenen Stadium ist eine dauerhafte Kompressionstherapie nötig, um die Symptome und eine weitere Verschlimmerung zu verhindern. Zu Beginn kann die Krankheit ggf. mit der Stärkung des umliegenden Gewebes durch Sport und dem temporären Tragen von Kompressionsstrümpfen in den Griff bekommen werden.

Varikosis

Die Varikosis ist im Volksmund als Krampfader bekannt. Dabei treten die Adern des Beines in knotenartigen Verkrümmungen unter der Haut hervor. Sie entstehen ebenfalls durch eine Schwäche der Venen, welche sehr häufig im Alter vorkommt. Wenn bei den ersten Anzeichen von Krampfadern keine Kompressionsstrümpfe getragen werden, werden sich die Krampfadern weiter vermehren und im schlimmsten Fall auch eine Chronisch venöse Insuffizienz mit sich bringen.

Tiefe Beinvenenthrombose (Thrombophlebitis)

Wenn eine tieferliegende Beinvene von einer Thrombose betroffen ist, spricht man von einer Thrombophlebitis. Die Ursache ist dabei noch immer unklar. Eine tiefe Beinvenenthrombose tritt allerdings viel seltener auf, als eine oberflächliche.

Da die Thrombophlebitis sehr schmerzhaft sein kann, wird Acetylsalicylsäure zur Blutverdünnung und Schmerzlinderung verabreicht. Der Patient sollte sich normal bewegen, wie es mit den bestehenden Schmerzen umsetzbar ist. Auch das Anlegen von Kompressionsstrümpfen kann am Anfang sehr schmerzhaft sein, dennoch sollten diese so früh wie möglich getragen werden.

Postthrombotisches Syndrom

Als Folge einer schweren Thrombose entsteht an der betroffenen Vene eine Entzündung, die aber nicht durch Bakterien bedingt ist. Es ist ein Reparaturversuch des Körpers, um die beschädigte Vene wieder funktionstüchtig zu bekommen. Dabei werden allerdings manchmal die Venenklappen zerstört, was das Versacken den Blutes wieder begünstigt. Auch hier sind das tägliche Tragen eines Kompressionsstrumpfes und Bewegung das A und O. Im Sitzen sollte man das Bein immer hochlegen, um das Venensystem zusätzlich zu entlasten und die Heilung zu beschleunigen.

Verbrennungen und Narbenbehandlungen

Die Haut verfügt über eine natürliche Spannung, die ebenfalls eine Kompressionswirkung hat. Wenn die oberen Hautschichten durch schwere Verbrennungen zerstört wurden, muss diese Aufgabe durch einen Verband und einen Kompressionsstrumpf kompensiert werden. Durch den fehlenden Druck der Haut, wächst das neu erzeugte Kollagen wild durcheinander, was die typischen Verbrennungsnarben entstehen lässt. Durch eine Kompressionstherapie kann dieser Effekt gemindert werden.

Herzinsuffizienz

Ein geschwächter Herzmuskel hat mit dem Zurückpumpen des Blutes aus den Beinen eine schwierige Aufgabe. Besonders wenn die Venenklappen nicht mehr zu 100% funktionieren. Durch das Anlegen von Kompressionsstrümpfen kann der Herzmuskel entlastet werden. In diesem Fall sollte aber immer ein Arzt konsultiert werden, da bei einer dekompensierten Herzinsuffizienz auf keinen Fall eine Kompressionstherapie angewendet werden sollte.

bei Querschnittslähmung

Leider kommt es bei querschnittsgelähmten Patienten häufig zu Schwellungen und Ödemen, da die Muskel-Pumpfunktion im Bein nicht ausreicht. Auch hier wird oft eine Kompressionstherapie angewendet, um die Schwellungen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Als Thromboseprophylaxe

Kompressionsstrümpfe werden in niedrigen Kompressionsklassen auch prophylaktisch gegen Beinvenentrombosen eingesetzt. Besonders in der Schwangerschaft oder auf Flugreisen kann dies einen späteren Besuch im Krankenhaus erspraren.

Was passiert, wenn man die Strümpfe nicht trägt?

Wer von seinem Arzt Kompressionsstrümpfe verordnet bekommt, diese aber nicht konsequent trägt, geht die Gefahr ein, dauerhafte Schäden und Probleme zu bekommen. Gerade bei schwerwiegenden Erkrankungen wie der Chronisch venösen Insuffizienz oder der Thrombophlebitis sollten die Kompressionsstrümpfe konsequent getragen werden.

Oft tragen Patienten ihre Strümpfe jedoch nicht, weil diese unangenehme Nebenwirkungen wie Juckreiz, Druckstellen, Schwitzen und manchmal auch Schmerzen verursachen können. Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie genau diese Probleme vermeiden können.

Kann man die Strümpfe auch Nachts tragen?

In der Nacht ist das Tragen der Kompressionsstrümpfe nicht nötig, da das Venensystem in liegender Position sowieso entlastet ist und keine Schwellungen auftreten. Dazu kommt, dass die Kompressionsstrümpfe die Muskelpumpe der Beinvenen wieder aktivieren sollen, was nur mit der Bewegung des Beins stattfinden kann. In der Nacht ist dies nicht der Fall.

Richtig anmessen & Größentabellen

Es ist extrem wichtig, die Beine exakt abzumessen, um entweder den richtigen Strumpf aus einer Größentabelle zu wählen oder diesen maßanfertigen zu lassen. Bei der Vermessung muss man an 10 verschiedenen Stellen des Beines den Umfang bestimmen. Mit der unteren Grafik kann man die Stellen besser lokalisieren. Beim Abmessen selbst, gibt es auch einiges zu beachten.

Die Beine sollten unbedingt am Morgen vermessen werden, wenn sie noch nicht angeschwollen sind. Socken, Hosen oder Röcke müssen entfernt werden, damit das Maßband direkt auf der Haut anliegt. Das Maßband sollte nicht starr sein und beim Vermessen sollte man nur so fest anlegen, dass es von alleine am Bein Hängenbleiben würde, aber nicht in die Haut eindrückt.

Das Bein sollte Frei von Ödemen sein (Wasser in den Beinen). Dies kann man selbst testen, indem man den Finger in die Haut drückt. Wenn dadurch eine Delle ensteht, befindet sich vermutlich Wasser in den Beinen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt mit einem Arzt sprechen.

Schritt für Schritt

Wenn Sie die oben genannten Tipps befolgt haben, nehmen Sie sich Zettel, Stift und Maßband zur Hand und beginnen Sie Das Bein von unten nach oben, also von "cA" bis "cT" abzumessen. Die Muskeln sollten entspannt sein.

Deswegen ist es Hilfreich, wenn der Patient selbst nur auf einem Bett liegt und das Messen von einer zweiten Person übernommen wird.

Während man den Umfang misst, empfielt es sich, mit einem Stift die Stellen cB, cC, cF, und cg zu markieren. Die Längen können dann nämlich ganz einfach im stehen anhand dieser Punkte nachgemessen werden.

Kompressionsklassen und Abkürzungen

Kompressionsstrümpfe werden in unterschiedlichen Kompressionsklassen angeboten. Hier wird auch der Unterschied zu den normalen Stützstrümpfen nochmals deutlich, da diese weniger als 18 mmHg besitzen, also noch schwächer als Strümpfe der die Kompressionsklasse 1 sind. Die häufigste Anwendung haben die Klassen 1 und 2. Diese werden bei leichten Thrombosen, Krampfadern, für Schwangere oder auf Flugreisen verwendet. Die Klasse 3 und ganz besonders Klasse 4 werden selten und nur in extremen Fällen verordnet. Mehr erfahren

Zuzahlung der Krankenkasse

Kompressionsstrümpfe sind nicht verschreibungspflichtig, aber um einiges teurer, wenn man sie ohne Rezept kauft. Mit Rezept kosten maßgeschneiderte Kompressionsstrümpfe ca. 20 - 50 € (Eigenanteil), ohne Zuzahlung der Krankenkasse muss man mit 200 - 300 € rechnen. Ein Besuch beim Arzt lohnt sich also, wenn tatsächlich eine medizinische Indikation vorliegt! In den meisten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für 1 Paar Strümpfe pro Jahr. Wenn der Arzt es begründen kann sogar quartalsweise Mehr erfahren

Probleme und Nebenwirkungen

Bei einer Umfrage kam heraus, dass knapp 70% aller Patienten die Kompressionsstrümpfe nicht wie angeordnet trugen. Die Gründe waren unterschiedlich, doch besonders Jucken, Verrutschen, Schmerzen und die Schwierigkeiten beim Anziehen waren ausschlaggebend. Dabei sind alle diese Probleme relativ schnell gelöst, wenn man weiß wie. Doch in der Regel sagen die Patienten nichts und die Ärzte fragen nicht nach. So wird das Tragen der Kompressionsstrümpfe zur Qual, was aber auf keinen Fall sein muss. Wir haben die häufigsten Probleme und deren Lösung aufgeschrieben. Mehr erfahren

Kompressionsstrümpfe Pflege, Waschmittel & Haltbarkeit

Die korrekte Pflege trägt maßgeblich zur Haltbarkeit von Kompressionsstrümpfen bei, wenn diese richtig durchgeführt wird. Im schlimmsten Fall können die Strümpfe durch den ersten Waschgang ruiniert werden, im Normalfall halten sie 2 Monate weniger als geplant. Doch wer die Strümpfe richtig pflegt, kann diese bis zu 6 Monate lang verwenden, ohne dass ein sichtbarer Kompressions- oder Farbverlust bemerkbar wäre.

Die Strümpfe sollten nach jedem Tragen gründlich gewaschen werden, da sich durch Schweiß und Hautschuppen Ablagerungen in den Zwischenräumen der Fasern bilden und die Elastizität beeinträchtigen. Dadurch leiern die Strümpfe aus und bekommen schneller Laufmaschen. Wichtig: Auch wenn diese Ablagerungen komplett geruchlos sind, können sie die Kompressionsleistung vermindern. Ziehen Sie deshalb niemals ungewaschene Strümpfe an.

Richtig waschen

Die Strümpfe sollten entweder von Hand oder als Feinwäsche im Waschsack bei maximal 30° gewaschen werden. Wobei es dabei auf das Material ankommt. Nylonstrümpfe sollten zum Beispiel ausschließlich per Hand gewaschen werden. Der Hersteller gibt auf der Verpackung in der Regel weitere Hinweise zum Material und zur richtigen Pflege.

Weichspüler, Bleichmittel oder sonstige Zusätze sollten man auf keinen Fall verwenden. Am besten ist ein einfaches Bio-Waschmittel oder ein spezielles Waschmittel für Kompressionsstrümpfe. Schleudern kann man die Strümpfe mit den üblichen 1200 Umdrehungen, man sollte sie aber anschließend nicht in den Trockner geben, auswringen oder auf eine heiße Heizung legen. Das würde die Strümpfe aufgrund der hohen Hitze ggf. beschädigen. Dank des feinen Materials trocknen die Strümpfe an der Luft innerhalb von 2-3 Stunden. Bügeln sollte man sie auf keinen Fall, dies ist auch nicht nötig! Farbige Kompressionsstrümpfe sollten nicht in der Sonne trocknen.

Schonend anziehen

Auch beim Anziehen sollten Sie vorsichtig mit den Strümpfen umgehen. Scharfe Fingernägel, Ringe oder Armschmuck sind der natürliche Feind des feinen Gestricks und können schnell Laufmaschen verursachen, was durch das Tragen von Handschuhen verhindert wird. Durch zu festes Ziehen oder Reißen kann das Material ausleiern oder beschädigt werden, deswegen empfiehlt sich eine schonende Anziehhilfe.

Schonend tragen

Was beim Anziehen die Fingernägel anrichten können, gilt beim Tragen für die Fußnägel. Sind diese zu lang wetzt sich der Stoff beim Gehen ständig an der scharfen Kante, was innerhalb von einem Tag eine Laufmasche verursachen kann. Drückende Stellen im Schuh können denselben Effekt haben. Auch kleine Steinchen im Schuh sollten sofort entfernt werden, sobald man diese bemerkt.

Laufmaschen und Beschädigungen

Ein Kompressionsstrumpf kann nicht repariert werden. Sollte sich eine Laufmasche oder gar ein Loch gebildet haben, müssen Sie die Kompressionsstrümpfe sofort ersetzen, da die Kompression nicht mehr vollständig stattfindet.

Wenn Sie lose Fäden im Inneren des Strumpfes entdecken, sollten Sie diese auf keinen Fall abschneiden, dies könnte der Anfang vom Ende des Strumpfes sein.

Wenn sich auf der Außenseite durch die Reibung kleine Fussel-Fasern bilden, ist dies nicht weiter bedenklich.

Weitere Tipps

Verwenden Sie keine chemischen Reinigungsmethoden. Auch Alkohol und Bleichmittel können das Gewebe schädigen. In der Regel können Cremes oder Salben am Bein verwendet werden. Es ist aber zu empfehlen, diese einwirken zu lassen, bevor man die Strümpfe anzieht, da sonst noch mehr Ablagerungen im Gewebe des Strumpfes entstehen. Strümpfe mit Haft- oder Silikonband sollten nicht mit fettigen Cremes in Berührung kommen, da dies die Haftfähigkeit dauerhaft verschlechtert.